Die Geldübergabe (eine Zusammenfassung):
- Als wir uns alle um 18:00 vor der Ancienne Gare versammelten war da ein kleiner Haufen Kartoffeln am Fusse der Terasse. In der obersten Kartoffel steckte ein kleines Fähnchen mit einem schwarzen Kreuz. Darunter ein Zettel wo drauf stand, dass man uns im Restaurant Molino erwartet. Dies alles war aufgestellt worden von einer Dame mit einem T-Shirt, worauf geschrieben stand: Anonymous Activities.
- Sally De Kunst, die Künstlerische Leiterin des Festivals, machte sich auf den Weg mit einem transparenten Köfferchen, darin ein Umschlag mit 1250.- und einem Greyerzerkäse (wie verlangt). Es folgte ihr eine Gruppe von ungefährt 20 Leuten bis ins Restaurant Molino.
- An einem der Tische sass Gion Capeder, ein ehemaliger künstlerischer Leiter des Festivals, mit einer weiteren Kartoffel, darin eine Gabel mit einem kleinen Fähnchen mit einem schwarzen Kreuz. Er zeichnete verschiedene Dinge (unter anderem ein Schuh) auf kleine Papierchen, unterzeichnete mit Andy Warhol und verbrannte sie. Schliesslich schickte er uns weiter in das Bowling Center in der Rue St. Pierre, betonte allerdings vorher: „Le revenu est à celui qui décide d’être le dernier destinataire!“
- Als wir losziehen wollten, tauchte plötzlich eine Dame auf, die uns folgende Warnung aussprach: „Niemand übernimmt die volle Verantwortung für dieses Projekt. Niemand hat die Kontrolle über dieses Projekt.“ Sie händigte Sally de Kunst einen Blumenstrauss aus und flüsterte ihr ins Ohr, dass es sich dieses Mal leider nicht um ihre Lieblingsblumen handelte.
- Dann gingen wir ins Bowling Center. Da sassen bereits einige Personen herum, die einigermassen verdächtig aussahen. Aber niemand sprach uns direkt an. Worauf wir ihnen auch nicht allzu viel Beachtung schenkten. Schliesslich traten eine junge Dame und ein junger Herr auf, beide mit weissen Handschuhen bestückt. Er wollte die 1250.- auf direktem Weg Anonymous übermitteln und uns im Gegenzug einen Schlüssel überreichen, von dem wir nicht wussten, wozu er diente. Sie wollte den Käse und ebenfalls die 1250.- und uns im Gegenzug einen Schlüssel übergeben für ein Schliessfach am Bahnhof.
- Da wir nicht wussten, was genau zu tun war, entschlossen wir uns, das Schliessfach am Bahnhof näher anzuschauen. Darin befand sich die Adresse für den Blog: http://www.anonymousartist.blog.com
- In der Zwischenzeit hatten im Bowling Center zwei Leute Martin Schick entdeckt, der Schauspieler, der am Donnerstag in seiner Kolumne in den Freiburger Nachrichten behauptet hatte, hinter diesem Projekt würde Klaus Hersché (Mitbegründer und ehemaliger künstlerischer Leiter des Festivals) stecken. Er wollte zufälligerweise an jenem Samstag nachmittag mit Freunden bowlen, wurde allerdings suspekt, als er dem Barmann eine CD aushändigte, die er abspielen sollte. Auf der CD befanden sich nichtssagende Geräusche und ein Lied, das bisher noch niemand kannte. (Die CD kann auf Nachfrage gehört werden.)
- Aufgrund der widersprüchlichen Anweisungen rief Sally auf die Notfallnummer an, die sie im Voraus erhalten hatte (eine Nummer aus Estland!), um die Sache zu klären. Eine Stimme sagte ihr, sie müsse das Geld unter beiden Anwärtern aufteilen. In diesem Moment war allerdings der junge Herr mit den weissen Handschuhen plötzlich spurlos verschwunden. Was die Sache nicht einfacher machte.
- Die Dame wollte das Geld in einen Briefumschlag stecken und es an eine Künstlerin in Bern, namens Maia Gusberti, senden. Wir entschieden, dass es immerhin etwas leichtsinnig wäre, 1250.- in einem einfachen Brief an einen fremde Person zu senden. Also wurde die Aktion abgebrochen.
- Eine Information, die wir an dieser Stelle gerne weiterleiten möchten: Sowohl die Dame mit den weissen Handschuhen als auch Gion Capeder waren offensichtlich vor einer Weile kontaktiert worden von Schauplatz International, einem Theaterkollektiv aus Bern.
- Am 28.6. wurde eine Telefonkabine von Swisscom besetzt gemeldet. Das Häuschen war bis zur Hälfte mit Kartoffeln gefüllt und mit einem Vorhängeschloss abgeriegelt. Unter den Kartoffeln fanden wir die Quittung für die 1250.-, die Anonymous zustehen. Der Schlüssel für das Schloss war höchstwahrscheinlich im Besitz des jungen Herrn mit den weissen Handschuhen, der plötzlich verschwunden war.
- Fortsetzung folgt...