Wir befinden uns im Innern eines Photoapparates, in einer Art camera obscura mit einer kleinen �ffnung, durch die Licht eindringt. Das Licht kommt aus dem angrenzenden Raum, in dem sich die Schauspieler aufhalten. Mit Hilfe einer vor der �ffnung angebrachten optischen Linse wird das aufgef�hrte St�ck in den Nebenraum projiziert, wo das Publikum sitzt. Die Bilder sind von aussergew�hnlicher Sch�rfe und erwecken den Eindruck, als w�rden zweidimensionale, von innen her beleuchtete Wesen durch das Dunkel �tappen�. Die Anregung zu diesem Projekt holte sich das Kollektiv Orthographe aus der �Nouvelle iconographie de la Salpetri�re�, einer Reihe von Fotoalben, die Ende des 19. Jahrhunderts unter der Leitung des ber�hmten Professor Charcot ver�ffentlicht wurden. Die Bilder dieser Alben zeigen fast ausschliesslich junge Frauen aus der Epileptiker-Abteilung des bekannten Pariser Sanatoriums La Salpetri�re: Charcot hatte an diesen Frauen im Beisein seiner Studenten spektakul�re Schock-Experimente vorgenommen, um seine Hypothesen bez�glich Hysterie und Hypnose zu beweisen.

Konzept: Orthographe (Alessandro Panzavolta, Angela Longo, Sonia Brunelli und Sabrina Maggiori) - Regie : Alessandro Panzavolta - mit Angela Longo, Francesca Calafiore, Sara Masotti und Roberta Galassini - Licht: Francesca Pambianco - Produktion: Orthographe, Biennale di Venezia, Inteatro-Teatro Stabile di Innovazione - mit der Unterst�tzung des Regione Marche - Assessorato alla Cultura - Interregional Projekt �Quattro regioni al centro della scena� in Zusammenarbeit mit der Forl� Gemeinde - Assessorato Politiche Giovanili.