Alberto Sorbelli stammt aus Italien. Er war Tänzer. Heute lebt er in Frankreich und steigt in verschiedene Rollen, die den Umständen seines Lebens entsprechen. Wenn er "die Hure" darstellt, ist er nicht ein Heiliger, sondern ein Transvestit. Im Kleid des "Angegriffenen" ist er der einfache Mann von der Strasse. Kunstwerke sind ihm widerlich. Er will den direkten Kontakt, das Erlebte, Fleisch. Was ihn bei seinen Darbietungen interessiert, ist der Kontakt zum Anderen, zu den anderen. Sorbelli gehört einer ethischen Tradition - anti-ethisch wäre angebrachter - an, die sich von den zynischen Griechen bis hin zu den Dadaisten der offenen Provokation verschrieb. Der selbstlose individuelle Einsatz dient dazu, die Grundmauern der moralischen und sozialen Ordnung zu untergraben. Der Künstler spielt fortwährend mit der Zweideutigkeit und Hintergründigkeit von Körper, Sex und Geld. Auf diese Weise wirft er die Frage nach der Widerstandskraft von Minderheiten im Bereich von Identität und Erotik auf. Im BBI wird Alberto Sorbelli mit einer neuen Reihe von Interventionen beginnen.
� Alberto Sorbelli/Florio Puenter
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