EDITO
Liebes Publikum,
Als das Festival Belluard Bollwerk International letztes Jahr die Ausschreibung 2011 unter dem Titel HOPE lancierte, erschien es uns besonders dringlich, ein zeitgenössisches Verständnis des Konzepts ‚Hoffnung’ zu entwickeln. Wir meinten damals jene ‚Hoffnung’, die als ständiger Begleiter im Alltag das Hier und Jetzt betrifft. Wir dachten an ‚Hoffnung’ eher im Sinn einer subtilen treibenden Kraft und weniger an einen Umsturz mit blutiger Revolution.
Ein Jahr später hat sich die Welt komplett verändert. Unser Ausschreibungstext wurde von der Aktualität überholt. Indes glauben wir, dass wir nun in den Kern des Konzepts ‚Hoffnung’ vordringen: Sie verändert sich stets, ist ungreifbar und manchmal unfassbar und sie bedeutet Aktion, Prozess, Revolution und Bewegung.
Ein Festival wie das Belluard Bollwerk International tickt ähnlich : wir versuchen nie stehen, konstant in Bewegung zu bleiben, den Puls der Zeit zu fühlen – all dies motiviert und fordert heraus. Damit verbunden ist auch ein Risiko, denn wir zeigen Projekte, die in ihrer Form oder in ihrem Inhalt untypisch sind. Obwohl das Festival bereits 28 Jahre alt und zu einer Institution gewachsen ist, gefällt uns der Gedanke, ein « kleines, grosses » Festival zusein, stets nah an der Aktualität, der Gesellschaft und der Kunst. Das Programm erlaubt uns, jedes Jahr neue Künstler und mit ihnen neue Ideen zu zeigen. Für uns bedeutet « hoffnungsvoll » sein nicht einfach, eine aktivistische Haltung zu übernehmen. Vielmehr wollen wir, am eher undefinierbaren Ende jener ungelösten Poetik und Fragen stehen, die uns von Künstler(inne)n unterschiedlicher Herkunft angeboten werden.
Wir hoffen, Sie geniessen das Festival 2011.
Das Belluard Festival Team